Glück
Glück als Thema zur inneren Auseinandersetzung gerät zunehmend in den Fokus der Gesellschaft. In einer immer schneller und konkurrierender werdenden Welt suchen Menschen nach innerer Ruhe, nach stillen Momenten und nach dem Glück. Achtsamkeit und Glück hängen eng miteinander zusammen.
Martina Kunst ist ausgebildete Glückspädagogin und zertifizierte Lehrerin für das Schulfach Glück und erklärt Schritt für Schritt den Weg zum eigenen Glück. Glücklichsein ist nämlich keine Glückssache, sondern eine Grundeinstellung, die trainiert werden kann. Das gilt sowohl für Kinder, wie auch für Erwachsene.
Im Lernhaus im Campus wird z. B. nun Kindern ab der 5. Klasse dieses Thema von ihr in Glücks-AGs näher gebracht. In den Unterrichtseinheiten werden die Kinder dazu angehalten, über sich und das Glück zu reflektieren.
Aber auch Erwachsene unterschiedlicher Altersgruppen können das Glücks-Angebot in Anspruch nehmen. In Workshops kann man gemeinsam Strategien erlernen, wie mit einfachen Tricks Freude verbreitet und Glückshormone ausgeschüttet werden.
Ziel ist es, Ressourcen zur Eigentherapie in Selbstverantwortung zu aktivieren, um eine langfristige und nachhaltige Stimmungswandlung zu ermöglichen. Das Bewusstsein soll so bestärkt werden, dass die Denk- und Verhaltensweisen in eine positivere und glücklichere Richtung gelenkt werden.
Ziel ist es, Ressourcen zur Eigentherapie in Selbstverantwortung zu aktivieren, um eine langfristige und nachhaltige Stimmungswandlung zu ermöglichen. Das Bewusstsein soll so bestärkt werden, dass die Denk- und Verhaltensweisen in eine positivere und glücklichere Richtung gelenkt werden.
Termine für Glückskurse in der Volkshochschule finden Sie auf dieser Seite unter "Termine". Melden Sie sich gerne an.
Zeitungsartikel im Osterholzer Kreisblatt vom 10.01.2022 von Christa Neckermann
Glück auf dem Stundenplan
Es könnte das Schokocroissant am Morgen sein, ein Anruf oder der Blick in einen strahlend blauen Himmel: Glücksmomente gibt es zuhauf und ganz unterschiedliche. Wie man sie erkennt, wird in OHZ gelehrt. Glück kann man lernen, sagt Martina de Wolff. Im Februar startet sie eine Glücks-AG im Lernhaus im Campus, nach einer Weiterbildung soll es sogar das Schulfach Glück geben.
Osterholz-Scharmbeck. Die italienische Trickfilmfigur Herr Rossi sucht danach schon seit den 60er-Jahren, und die meisten Menschen definieren es sehr persönlich und eher nicht als Zustand, den man detailliert planen und zur Gänze selbst beeinflussen kann: Glück. Und doch - Glück kann man lernen. Diese Erfahrung jedenfalls hat Martina de Wolff gemacht. „Als ich mich aus der Kommunalpolitik zurückzog, wollte ich etwas machen, das mich glücklich macht“, erzählt die Pennigbüttelerin und lacht. Das Institut für Entspannung und Kommunikaton in Berlin bot da etwas Passendes: eine Ausbildung zur Glückspädagogin. Die hat Martina de Wolff Ende vergangenen Jahres abgeschlossen. Genau das Richtige in diesen schwierigen Zeiten, findet de Wolff. „Die Menschen, besonders die Kinder, brauchen eine positive Perspektive.“
Glück, das ist für die Pennigbütteler Ortsvorsteherin nicht etwa der alles verändernde Lottogewinn, das Jet-Set-Leben oder andauernder Ruhm. „Ich habe erfahren, dass der Schlüssel zum Glück in einem selbst zu finden ist“, sagt de Wolff. Das will sie ab Anfang Februar als pädagogische Mitarbeiterin auch dem fünften Jahrgang im Lernhaus im Campus vermitteln - in einer Glücks-AG.
GLÜCKLICHSEIN ALS VORSATZ
Bis das Angebot startet, kommt das Glück schon mit dem Messenger Whats-App ins Haus. „Ich will die Menschen darauf aufmerksam machen, dass das Glück buchstäblich auf der Straße liegt, wir aber oftmals viel zu beschäftigt sind, es zu bemerken. Daher habe ich bei Whats-App eine 30 Tage-Glücks-Challenge ins Leben gerufen“, berichtet de Wolff. Gleich am ersten Tag wartet die vielleicht größte „Challenge“, die größte Herausforderung, auf die Teilnehmer: der Vorsatz, sich künftig für das Glücklichsein zu entscheiden. „Glück ist eine Grundeinstellung, eine Geisteshaltung. Gerade in diesen Pandemiezeiten, wo doch viele unserer geliebten Freizeitbeschäftigungen wegfallen oder nur eingeschränkt möglich sind, sollten wir uns dafür entscheiden, glückliche Momente in unseren Leben zu erkennen“, ermutigt Martina de Wolff. Sie rät dazu, die Glücksmomente eines Tages bewusst wahrzunehmen und zu zählen: Einfach ein paar Knöpfe oder Kaffeebohnen in die linke Hosentasche stecken, und immer dann, wenn etwas Schönes passiert oder ein Moment des Glücks empfunden wird, wandert eine Bohne oder ein Knopf in die rechte Hosentasche. „Sie werden sich wundern, wie viele Glücksbohnen Sie dann am Ende des Tages in Ihrer Hosentasche finden – und sich sogar noch daran erinnern, für welche Glücksmomente sie stehen“, verspricht die Glücks-Pädagogin. Das könne das Schokocroissant sein, das es zum Frühstück gab, die Katze, die auf dem Schoß schlief oder dass der Regen erst dann fiel, als man zu Hause und im Trockenen war.
REGULÄRES SCHULFACH IST DAS ZIEL
Die Überlegungen, Glück fest und dauerhaft im Schulalltag zu installieren, gehen über die Pläne für die Arbeitsgemeinschaft hinaus. Ab September will Martina de Wolff selbst noch einmal die Schulbank drücken und sich über das Ernst Fritz Schubert-Institut als Glücks-Lehrerin qualifizieren. Damit könnte das Lernhaus im Campus „Glück“ sogar als reguläres Schulfach anbieten. Inzwischen gibt es an Hunderten von deutschen Schulen diese Fach, seit es 2007 von Ernst Fritz Schubert in Heidelberg eingeführt wurde. Dabei geht es nicht darum, dass Kinder den ganzen Tag lächelnd durch ihr Leben gehen, vielmehr sollen sie seelisch gesund bleiben oder werden. Sie sollen lernen, wo sie Geborgenheit finden, sich ihren Stärken entsprechend entwickeln und mit den Herausforderungen des Lebens besser umgehen können. Etliche wissenschaftliche Studien konnten die Auswirkungen des Glücksunterrichts inzwischen belegen: mehr Selbstwertgefühl, mehr Sinn im Leben sehen, bessere Integration in die Klassengemeinschaft, klarere Ziele, bessere Selbstregulation und damit weniger Ersatzbefriedigungen wie Zocken oder Chips. Aber auch den Lehrkräften und der Schule tut das Fach gut, haben die Studien ergeben. So verbuchen Schulen, die das Fach eingeführt haben, den Untersuchungsergebnissen zufolge bessere Lehrer-Schüler-Beziehungen, höhere Berufszufriedenheit im Kollegium und weniger Kranktage bei Lehrern und Schülern.
DREI TIPPS FÜR ELTERN
Heranwachsende nehmen Glück anders wahr als Erwachsene, dessen ist sich Martina de Wolff bewusst. Das Erleben von Glück und das Verlangen nach Glücklichsein seien in der Umbruchzeit der Teenie-Jahre intensiver als bei Älteren. Drei wichtige Meilensteine auf dem Weg zum Glück bei Kindern und Heranwachsenden benennt die Glücks-Pädagogin. Da wäre zum Einen das richtige Loben. Nicht nur das Ergebnis müsse gelobt werden, sondern auch die Mühe und der Prozess. Damit werde das Wachstumsdenken gestärkt. Zweitens sollten die Stärken der Kinder weiter gestärkt werden. "Die Jugendlichen sollen in dem gefördert werden, was sie gut und gerne tun, keinesfalls sollten die Defizite eines Kindes bei der Förderung im Vordergrund stehen", rät Martina de Wolff. Und letztlich sei es wichtig, Frustrationen zuzulassen und zu benennen, um sie mit der Zeit leichter überwinden zu können. „Es ist wichtig, dass die Eltern den kindlichen Unmut aushalten, statt ihn abzutun.“
Wer sich selbst auf die Suche nach dem Glück des Augenblicks machen und der 30 Tage-Glücks-Challenge beitreten möchte, kann Martina de Wolff über Whats-App unter der Nummer 0173 2312 457 schreiben und sich den Zugangs-Link und gegebenenfalls die Aufgaben der bereits vergangenen Tage senden lassen. „Als ich die Challenge gestartet habe, dachte ich, dass zehn Teilnehmer schon eine gute Anzahl wären, und 20 wären toll. Inzwischen sind wir bei 90 Teilnehmern.“
Glück auf dem Stundenplan
Es könnte das Schokocroissant am Morgen sein, ein Anruf oder der Blick in einen strahlend blauen Himmel: Glücksmomente gibt es zuhauf und ganz unterschiedliche. Wie man sie erkennt, wird in OHZ gelehrt. Glück kann man lernen, sagt Martina de Wolff. Im Februar startet sie eine Glücks-AG im Lernhaus im Campus, nach einer Weiterbildung soll es sogar das Schulfach Glück geben.
Osterholz-Scharmbeck. Die italienische Trickfilmfigur Herr Rossi sucht danach schon seit den 60er-Jahren, und die meisten Menschen definieren es sehr persönlich und eher nicht als Zustand, den man detailliert planen und zur Gänze selbst beeinflussen kann: Glück. Und doch - Glück kann man lernen. Diese Erfahrung jedenfalls hat Martina de Wolff gemacht. „Als ich mich aus der Kommunalpolitik zurückzog, wollte ich etwas machen, das mich glücklich macht“, erzählt die Pennigbüttelerin und lacht. Das Institut für Entspannung und Kommunikaton in Berlin bot da etwas Passendes: eine Ausbildung zur Glückspädagogin. Die hat Martina de Wolff Ende vergangenen Jahres abgeschlossen. Genau das Richtige in diesen schwierigen Zeiten, findet de Wolff. „Die Menschen, besonders die Kinder, brauchen eine positive Perspektive.“
Glück, das ist für die Pennigbütteler Ortsvorsteherin nicht etwa der alles verändernde Lottogewinn, das Jet-Set-Leben oder andauernder Ruhm. „Ich habe erfahren, dass der Schlüssel zum Glück in einem selbst zu finden ist“, sagt de Wolff. Das will sie ab Anfang Februar als pädagogische Mitarbeiterin auch dem fünften Jahrgang im Lernhaus im Campus vermitteln - in einer Glücks-AG.
GLÜCKLICHSEIN ALS VORSATZ
Bis das Angebot startet, kommt das Glück schon mit dem Messenger Whats-App ins Haus. „Ich will die Menschen darauf aufmerksam machen, dass das Glück buchstäblich auf der Straße liegt, wir aber oftmals viel zu beschäftigt sind, es zu bemerken. Daher habe ich bei Whats-App eine 30 Tage-Glücks-Challenge ins Leben gerufen“, berichtet de Wolff. Gleich am ersten Tag wartet die vielleicht größte „Challenge“, die größte Herausforderung, auf die Teilnehmer: der Vorsatz, sich künftig für das Glücklichsein zu entscheiden. „Glück ist eine Grundeinstellung, eine Geisteshaltung. Gerade in diesen Pandemiezeiten, wo doch viele unserer geliebten Freizeitbeschäftigungen wegfallen oder nur eingeschränkt möglich sind, sollten wir uns dafür entscheiden, glückliche Momente in unseren Leben zu erkennen“, ermutigt Martina de Wolff. Sie rät dazu, die Glücksmomente eines Tages bewusst wahrzunehmen und zu zählen: Einfach ein paar Knöpfe oder Kaffeebohnen in die linke Hosentasche stecken, und immer dann, wenn etwas Schönes passiert oder ein Moment des Glücks empfunden wird, wandert eine Bohne oder ein Knopf in die rechte Hosentasche. „Sie werden sich wundern, wie viele Glücksbohnen Sie dann am Ende des Tages in Ihrer Hosentasche finden – und sich sogar noch daran erinnern, für welche Glücksmomente sie stehen“, verspricht die Glücks-Pädagogin. Das könne das Schokocroissant sein, das es zum Frühstück gab, die Katze, die auf dem Schoß schlief oder dass der Regen erst dann fiel, als man zu Hause und im Trockenen war.
REGULÄRES SCHULFACH IST DAS ZIEL
Die Überlegungen, Glück fest und dauerhaft im Schulalltag zu installieren, gehen über die Pläne für die Arbeitsgemeinschaft hinaus. Ab September will Martina de Wolff selbst noch einmal die Schulbank drücken und sich über das Ernst Fritz Schubert-Institut als Glücks-Lehrerin qualifizieren. Damit könnte das Lernhaus im Campus „Glück“ sogar als reguläres Schulfach anbieten. Inzwischen gibt es an Hunderten von deutschen Schulen diese Fach, seit es 2007 von Ernst Fritz Schubert in Heidelberg eingeführt wurde. Dabei geht es nicht darum, dass Kinder den ganzen Tag lächelnd durch ihr Leben gehen, vielmehr sollen sie seelisch gesund bleiben oder werden. Sie sollen lernen, wo sie Geborgenheit finden, sich ihren Stärken entsprechend entwickeln und mit den Herausforderungen des Lebens besser umgehen können. Etliche wissenschaftliche Studien konnten die Auswirkungen des Glücksunterrichts inzwischen belegen: mehr Selbstwertgefühl, mehr Sinn im Leben sehen, bessere Integration in die Klassengemeinschaft, klarere Ziele, bessere Selbstregulation und damit weniger Ersatzbefriedigungen wie Zocken oder Chips. Aber auch den Lehrkräften und der Schule tut das Fach gut, haben die Studien ergeben. So verbuchen Schulen, die das Fach eingeführt haben, den Untersuchungsergebnissen zufolge bessere Lehrer-Schüler-Beziehungen, höhere Berufszufriedenheit im Kollegium und weniger Kranktage bei Lehrern und Schülern.
DREI TIPPS FÜR ELTERN
Heranwachsende nehmen Glück anders wahr als Erwachsene, dessen ist sich Martina de Wolff bewusst. Das Erleben von Glück und das Verlangen nach Glücklichsein seien in der Umbruchzeit der Teenie-Jahre intensiver als bei Älteren. Drei wichtige Meilensteine auf dem Weg zum Glück bei Kindern und Heranwachsenden benennt die Glücks-Pädagogin. Da wäre zum Einen das richtige Loben. Nicht nur das Ergebnis müsse gelobt werden, sondern auch die Mühe und der Prozess. Damit werde das Wachstumsdenken gestärkt. Zweitens sollten die Stärken der Kinder weiter gestärkt werden. "Die Jugendlichen sollen in dem gefördert werden, was sie gut und gerne tun, keinesfalls sollten die Defizite eines Kindes bei der Förderung im Vordergrund stehen", rät Martina de Wolff. Und letztlich sei es wichtig, Frustrationen zuzulassen und zu benennen, um sie mit der Zeit leichter überwinden zu können. „Es ist wichtig, dass die Eltern den kindlichen Unmut aushalten, statt ihn abzutun.“
Wer sich selbst auf die Suche nach dem Glück des Augenblicks machen und der 30 Tage-Glücks-Challenge beitreten möchte, kann Martina de Wolff über Whats-App unter der Nummer 0173 2312 457 schreiben und sich den Zugangs-Link und gegebenenfalls die Aufgaben der bereits vergangenen Tage senden lassen. „Als ich die Challenge gestartet habe, dachte ich, dass zehn Teilnehmer schon eine gute Anzahl wären, und 20 wären toll. Inzwischen sind wir bei 90 Teilnehmern.“
(Nachtrag: Am Ende haben fast 170 Menschen offiziell an der Challenge teilgenommen.)